Grüne Teufel

Grüne Teufel

Mal wieder bestätigt Indien meinen Eindruck, dass man dem Land keinen Stempel aufdrücken kann. Indien ist wie ein Kontrastbild, bei dem man auf einen Blick tiefschwarze und reinweiße Flächen sieht. Während in meinem Wohnheim die Leute bei Accenture und Intel arbeiten, entscheiden Sie sich, in kleinen Zimmern mit bis zu 7 Personen zu wohnen, was sie bei ihrem Gehalt jedoch nicht müssten, könnten Sie sich doch lässig eine eigene Bude leisten. Denn in den Zimmern findet man durchaus teuren Schnickschnack. Auch auf den Straßen machen sich große Unterschiede bemerkbar. Ein großer 7er BMW sucht sich seinen Weg um die kraterartigen Schlaglöcher auf den Straßen Bangalores. Das 2014er Modell der S Klasse fährt an lethargisch kauenden Kühen vorbei. Und ich werde von Freunden eingeladen, sie auf eine Testfahrt mit den neuen Superbikes von Kawasaki zu begleiten. Und auch hier zeigt sich der Unterschied. Während die potentiellen Käufer mit Tempo jenseits der 200 km/h über den frischgelegten Asphalt des Bangalore-Chennai Highways bügeln, stehen die Dorfbewohner mit Spitzhacke und Leinenhosen mit fragenden Gesichtern vor den unbezahlbaren Boliden und sind alles andere als begeistert. Eine japanische, grüne Metallkuh mit mehr als 200 Pferdestärken, die weit mehr Krawall macht als ihr echtes, geschmücktes Ebenbild. Der Gegensatz könnte nicht größer sein.

Am Nachmittag knattern wir allesamt auf den Geschossen zurück, essen wieder lecker Dosa und Akshay verkauft noch 3 heiße Öfen im Wert eines vollausgestatteten indischen Wohnhauses. Währenddessen schlürfen wir einen Eistee in einem netten Cafe und philosophieren über das eben geschriebene. Doch gibt es nicht immer eine Antwort auf ein “Warum ist das so”.

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