Turpan – Nicht Turban!
Die 48 Stunden haben wir also bei Cola, Instantnudeln, deutschem Halma und indischem Gesang irgendwie herumgekriegt. Das Ziel der langen Reise war die Stadt Turpan, die Stadt der Weintrauben. Als wir ankamen war es mehr die Stadt des Feuers. Bei 40°+ stiegen wir aus dem Zug und gleich wieder in ein klimatisiertes Taxi. Wie es der Zufall will, saßen in eben diesem gleich 2 Deutsche aus Hamburg und Rostock. Dem Smalltalk folgte die Hotelsuche und eine Verbredung zum gemeinsamen Ausflug am Folgetag.
Zuerst gings zu den Flammenbergen. Das Ding hat Ähnlichkeiten mit dem Ayers Rock, die Besonderheit: Zur Mittagshitze heizt sich das Massiv so krass auf, dass es über Berggipfeln flimmert und es so scheint als würde der Berg brennen. Kein Wunder, dass die höchsten Temperaturen in ganz China hier gemessen wurden, über 50°C.
Weiter gings nach Turyok, einem Ort mit sehr vielen antiken Lehmbauten. Viel spannender aber waren die riesigen Traubenfelder. Selbstbedienung! Die meisten werden eh zu Trockenfrüchten verarbeitet, bzw. angesichts der Hitze braucht man gar nicht mehr so viel „verarbeiten“, geht auch von selbst.
Den Hitzekoller erlitten wir am Nachmittag in Jiaohe, einer uralten Stadt. Heute haben die über 2000 Jahre nichts als Ruinen erhalten. Angesichts der Erderwärmung wäre ich als Stadt auch zerfallen. Die 40 Minuten bei 45° haben nämlich auch gereicht, die Klamotten einmal in Schweiß zu baden.
Ebenfalls in Turpan gelegen ist das Emin Minarett mit Moschee. Im 18. Jahrhundert wurde es zu Ehren Prinz Emin errichtet. Das Minarett misst eine Höhe von 44 Meter, alles ist aus Lehm erbaut und wurde dem uighurischer Baustil angelehnt. Aufgrund der Hitze hielten wir es leider nicht so lange aus.
2 Antworten
Jörgi, du hast das Halma erwähnt – es begleitet dich sogar auf deinen abenteuerlichen Reisen 😉 Kussl
Mensch Jörg, was andere nur aus Filmen und Märchen kennen, erlebst Du hautnah. Sau krass cool!