Kawah Ijen – Wie Pech und Schwefel
Als ich denn am nächsten Tag endlich in Gilimanuk eintreffe steht mir ein besonderer Moment bevor. Das Wiedersehen meine ehemaligen Kommilitonen und Freundes aus Berlin. Mit dem Erhalt des Bachelorzertifikates hat er jenes auch schon beiseite gelegt, sein Hab und Gut vertickt und sich seiner großen Passion des Tauchens hingegeben. Eine große Inspiration, seinen Träumen zu folgen und ein Profi in dem zu werden, was er aus tiefster Überzeugung möchte. Und da seine liebenswürdige Freundin erkannte, was sie an dieser Rarität zu schätzen weiß, brach sie ebenfalls alle Zelte ab und wird ebenfalls Tauchlehrer. Großen Respekt.
Um 2 Uhr morgens geht es denn auch schon los. Mit dem Jeep bis zum Eingang, an einer Schranke wuchermäßgie 7 Euro Ausländeraufschlag zahlen und losgestapft, steil hoch bis zum Kraterrand. Dann bei Lampenschein zusammen mit den Minenarbeitern hinunter in die Grube. Blaue Schemen zeichnen sich in der pechschwarzen Nacht ab, die sich als blaue Flammen herausstellen, je näher man Ihnen kommt. Die Vorfreude steigt weiter an, bis Andre und ich förmlich die Steine wie Teletubbies nach unten hopsen. Bis wir vor dem flüssigen, sapphirblau brennenden Schwefelvorkommen stehen und gebannt die surreale Kulisse bestaunen. (Bevor ich dies tat, wurde mir jedoch von den Schwefelausdünstungen kurz schwarz vor Augen) Während wir uns in letzter Minute die Gasmasken aufschnallen sind die Minenarbeiter sicher schon genervt von so vielen umherstreifenden Touris.