Mein erster Tag an der Uni startet ziemlich wirr. Nachdem ich 8.51uhr ganze 6min zu spät ins International Office marschiere, das mich wohl eher an meinen Pausenraum zu Zivizeiten erinnnert, scheint sich auch jeder zu fragen was ich eigentlich dort mach: ungeachtet meines durchaus westlich geprägten Aussehens wurde ich auf feinstem Mandarin begrüßt, verhört und auf eine chinesische Reaktion meinerseits gehofft.

Das Radebrechten hatte mehr oder weniger Erfolg; die Freude war daher auf beiden Seiten groß; ich hatte es geschafft mich durch meine miserablen Chinesischkenntnisse in den fortgeschrittenen Anfängerkurs zu stottern und die Dame ein wunderschönes „Idioten am Morgen-Frühstücksfernsehen“.

Im Gebäude gegenüber angekommen suchte ich nach Zimmer er-ling-ba (208) , die Nummer wurde nicht aufgeschrieben sondern nebenbei im Smalltalk eingebettet. Ich glaube es hätte sich bezahlt gemacht, im Chinesischkurs der VHS doch mal ein Blick weg vom Kochkurs hin zur Tafel meines Kurses zu riskieren.

Sei’s drum, im Raum 208 sitzen derzeit nun 7 Personen und lernen chinesisch für Anfänger, darunter die Nationalitäten Korea, Thailand, Inder, GB , the US and Schland. Unterrichtssprache ist Chinesisch, alle verstehen nur Bahnhof (oder shenme shenme :)) Vom Anfängerflair hat der Kurs wenig. Auch wenn Streitgespräche sich nur ums Thema besitzanzeigender Pronomen handeln (ala: „ist das Anni’s Buch?“) kann ich diese Frage nur mit „Wer bitte ist Anni?“ kontern. Die Stimmung ist also wirklich heiter, die Gruppendynamik wunderbar, der Lehrer sehr geduldig und wir nach 3,5 Stunden Stammeln nicht mehr zu gebrauchen.

Zeit für Mittagessen 😉