Lauft! Malt! Und Tanzt!!!
Wo wir doch gerade schonmal beim Malen sind:
Der Ort Tongren, tibetisch Repkong, ist einer der berühmtesten Orte für Tanghka, einem unglaublich detailreichen, mit mannigfaltigen Bildern in sich versehenem, Stoffgemälde. Besser kann ich das nicht beschreiben. Es ist einfach nur unglaublich schön. Das Besondere daran: Die originale Tanghka wird von einem Mönch in einer monatelangen Prozedur angefertigt. Das heißt während gemalt wird, betet er gleichzeitig. Nachfolgend wird ein weiteres Ritual abgehalten, sei es Runden um das Kloster laufen oder 1000 Verbeugungen. Es ist eine wirklich sehr sehr zeitaufwendige und mühsame Arbeit. Das ganze natürlich wieder in einzigartiger Umgebung. Für chinesische Verhältnisse, haben die Kunstwerke einen stolzen Preis. Bis zu 400.000 Rmb (ca. 50.000€) wird hier buchstäblich hinge”blättert”. Aber sie haben einen unglaublichen Ausdruckswert!
Den haben aber im wahresten Sinne auch die aberhunderte von Schafen, die jeden Tag von den angrenzenden Bauernhöfen auf die riesigen Weideflächen getrieben werden. Und die wir auf unserer Erkundungstour durch die Landschaft vor uns hergetrieben haben. Määäähhhh!
Aber wo es grüne Weiden und es tibetische Landschaft gibt, muss es auch Yaks geben.
Besonderes Highlight:
Mindestens genauso so tierisch war der Tanz der Einheimischen Tongrens auf dem Sommerwendfest. Ich verstehe bis heut nicht genau, nach welchen Regeln die Zeremonie abgehalten wird, nur dass sie wirklich sehenswert und anders ist, als jedes andere Volksfest. Ein Mann, der am Anfang des Festes seine Stärke beweist, in dem z.B. sich einen Speer durch die Wange bohrt oder über Glut läuft, wird als Übermensch gepriesen und gilt als Zentrum des Festes. Er dominiert die Parade und agiert wie eine Art Kapellmeister oder eher ein Wildpferd. Dazu gesellen sich gefühlte 120 Mann, ebenfalls in prächtigen Trachten gekleidete Burschen, mit Trommeln und Flöten bewaffnet, die den „Übermensch“ preisen, ihn mit Reisschnaps verköstigen und sich von ihm peitschen lassen. Das Fest ist so traditionell, dass es auch nur ausschließlich in Tongren abgehalten wird. Inmitten einer Siedlung, am Fuße der grünen Bergkette. Ich hatte Spaß, die wenigen chinesischen Touristen ebenso, die Dorfbewohner sowieso und die 120 Mann samt Guru wahrscheinlich die größte Gaudi.