C H O N G Q I N G

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Was hab ich vergangenes Wochenende getrieben? Ich war in der größten Stadt der Welt und gleichzeitig in einer der vier regierungsunmittelbaren Städte, Chongching. Leider ein wenig geschummelt, leben doch die fast 30 Millionen Menschlein nicht alle in der eigentlichen Stadt sondern verteilen sich innerhalb der Stadtgrenzen auf eine Fläche von der Größe Österreichs. Also auch nur auf dem Papier die bevölkerungsreichste „Stadt“ der Welt, in der Stadt selbst leben „nur“ acht Millionen.

Von Chengdu nach Chongching brauchts mit dem Bummelzug in der Holzklasse 4 Stunden, gewöhnungsbedürftige Gerüche und spuckende Reisende inklusive. Ist aber ne interessante Erfahrung. Während der Fahrt haben ich und mein Gefährte ein paar nette Leute kennengelernt. Darunter auch ein begeisterter deutschsprechender Ingenieurstudent mit Faible für deutsche Autos, der uns auch während unseres Aufenthaltes zu amüsieren wusste.

In Chongching angekommen überkam mich der Hunger. In einem älteren Artikel beschrieb ich ja bereits den Hot-Pot. Der kommt ursprünglich aus Chongching. Bei einer abgewandelten Form werden die Zutaten auf Schaschlik-Spieße gesteckt und in dem heißen Eimer geschmort. Der Geschmack ist derselbe. In Chongching sogar noch schärfer. Mein Kommilitone hatte noch 2 Tage danach Beschwerden 😉

Genächtigt haben wir in dieser Nacht in einer alten, traditionellen Stadt in einem Jugendhostel. Für gerade mal 5 Euro hatten wir sowohl ne tolle Aussicht auf den Jangtze River als auch einwandfreie Betten. Am nächsten Tag hab ich dann zur Morgenstund einen Tempel und die besagte alte Stadt beschaut.

Der Weg führte weiterhin auf den „Gele”-Berg sowie durchs damalige Kuomintang Zuchthaus, in dem zu Zeiten der Revolution viele Kommunisten gefoltert und getötet wurden.  Am Nachmittag dann ans östliche Ende der Stadt zum „Himmelstor“, dem Ort wo Jialing und Jangtse zusammenfließen und sich am Horizont die Hochhausfront erhebt. Die Sonnenstrahlen werden durch den Nebel stark abgemildert und tauchen die ganze Stadt in ein milchiges Licht. Ein monumentaler Anblick.

Getoppt wurde die Szenerie lediglich durch die beleuchtete Skyline Chongchings bei Nacht, auf einer Aussichtsplattform  auf einem Berg hoch über der Stadt. Find ich jetzt auch keine Worte mehr zu. 🙂

Am nächsten Tag gings dann, nach Fotoshootings mit den Einheimischen,  Flanieren in den kilometerlangen Einkaufsstraßen, Teetrinken in einem Park auf einem weiterem Berg in der Stadt und einem Treffen mit unserem Deutschlandsfan samt Freunden,  mit dem ICE (hier DongChe genannt) zurück nach Chengdu.  Die Fahrt war fast kürzer als der letzte Satz.

Lustig  war‘s…

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